PRA - Progressive Retina Atrophie/Degeneration Eine genetisch vererbte Erkrankung die zur vollständigen Erblindung führt
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* ! ! ! NEWS ! ! ! Seit dem 20.01.2016 gibt es in den USA bei der UC Davis (und bisher auch NUR dort)
den PRA-b Gentest für Bengalen - nähere Infos s.unten
Bei der
progressiven Retina Atrophie handelt es sich um eine Degeneration
(Rückbildung/Auflösung) der Netzhaut die langsam aber unwiderruflich zur
Erblindung führt.
Bei der PRA, wie sie auch
kurz genannt wird, kommt es zu einer Degeneration der Photorezeptoren (Stäbchen
und/oder Zapfen) und führt bei Bengalen bereits im jungen Alter (meist unter 1
Jahr) zur Erblindung.
Die Hinterseite des inneren Auges, die Retina, hat eine strahlende, leuchtende
Farbe von gelbgrün bis blau. Sie besteht aus
einer dünnen, durchsichtigen Schicht Nervengewebe, in der zwei Sorten
lichtempfindliche Zellen - Stäbchen und
Zäpfchen - liegen. Die Stäbchen sind für das Sehen von schwarz/weiß Bildern
verantwortlich. Die Zäpfchen ermöglichen
das Farbsehen der Katze. Die durch die Stäbchen und Zäpfchen empfangenen
Lichtreize werden im Blinden Fleck, einem
schwarzen Punkt auf der Hinterseite des Auges zusammengefasst. Von hier werden
sie über den Sehnerv zur Hirnrinde
weitergeleitet, wo alle Teilinformationen zu einem Bild zusammengesetzt werden.
Zur Ernährung der Zellen auf der Netzhaut dient ein spinnenwebartiges
Blutgefäßsystem, das aus dem Blinden Fleck über
die gefärbte Augenhinterseite (Tapetum lucidum) ausfächert. Bei der kranken
Katze degenerieren die Blutgefäße und
verschwinden schließlich, so dass das Tapetum lucidum ohne Blutgefäße zu sehen
ist. Während des Verlaufes der Erkrankung
werden die ursprünglich ziemlich dicken Blutgefäße immer dünner bis sie ganz
verschwunden sind. Das Auge kann keine
Lichtimpulse mehr weiterleiten und das Tier wird somit vollkommen blind.
Da dies in einem sehr schleichenden Prozess (progressiv) geschieht gewöhnen sich die Tiere langsam an ihre immer schlechter werdenden Sehfähigkeiten.
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Einwandfreier Augenhintergrund
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Atrophischer (degenerierter) Augenhintergrund Netzhautgefäße (Äderchen) sind fast gänzlich verschwunden.
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Die Diagnose der PRA war bisher nur über eine Untersuchung des
Augenhintergrundes (ophtalmologische Untersuchung - Augenuntersuchung von einem
Opthalmologen/Spezialisten) möglich.
Hierbei sieht der Opthalmologe mit einem Ophtalmoskop auf die Netzhaut (Retina)
der Katze
und sucht nach Anzeichen, die auf eine beginnende Degeneration (Veränderung der
Blutgefäße) hinweisen.
Man unterscheidet grundsätzlich zwei Formen der PRA. Die dysplastische (frühe)
Form und die degenerative (späte) Form die erst im Alter von 1-2 Jahren auftritt
und zur Erblindung im Alter von 2-3 Jahren führt.
Bengalen
leiden unter der dysplastischen Form:
Die dysplastische Form, bei der die Stäbchen und/oder Zapfen während der
Entwicklungsphase vor der Geburt abweichend
angelegt werden. Hier können bereits junge Kätzchen eine Sehschwäche zeigen und
werden innerhalb der nächsten
12 Monate erblinden.
Das PRA-b Gen wird autosomal-rezessiv vererbt. Das bedeutet, dass eine Katze nur
erkrankt, wenn sie je ein betroffenes Gen
von Vater und Mutter geerbt hat. Träger, also Tiere mit nur einem betroffenen
Gen, können zwar nicht selber erkranken, aber
sie können die Erbanlage weitervererben. Bei der Verpaarung von zwei
Trägertieren besteht die Gefahr, dass beide das
betroffene Gen an die Nachkommen weitervererben. Deshalb sollten Trägertiere
niemals miteinander verpaart werden.
Es gibt drei Genotypen:
Genotyp N/N
(homozygot gesund):
Diese
Katze trägt keine mutierte Form des Gens und kann es somit nicht an
ihre Nachkommen weitergeben. Daher brauchen Nachkommen aus 2 N/N getesteten
Elternteilen nicht erneut getestet werden, da sie automatisch N/N sind.
Genotyp N/PRA (heterozygoter Träger):
Diese
Katze trägt das mutierte PRA-b Gen einmal. Sie kann dies mit einer
Wahrscheinlichkeit von 50 % an ihre Nachkommen weitergeben. Eine solche Katze
sollte nur mit einer homozygot gesunden
(Genotyp N/N) Katze verpaart werden.
Sollten beide Elternteile N/PRA getestet sein, so können auch PRA/PRA Kitten entstehen und werden erblinden - von daher sollten Sie dann auch auf den Test des Kittens bestehen.
Bei N/PRA mit N/N Verpaarung besteht für Liebhaberkein Anlass zu testen da die Kitten "schlimmstenfalls" N/PRA und somit Träger sein könnten
- sie
werden
aber selber nicht erkranken.
Genotyp PRA/PRA (homozygot betroffen):
Diese
Katze trägt das mutierte PRA-b Gen zweimal und hat ein extrem hohes
Risiko an PRA zu erkranken. Sie wird das PRA-b Gen zu 100 % an ihre Nachkommen
weitergeben und darf nur
mit einer homozygot gesunden (Genotyp N/N) Katze verpaart werden. In diesem Fall
sind alle Kitten N/PRA bzw. Träger.
So sieht ein PRA-b Report/Gentest aus:
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NEWS:
Seit dem 20.01.2016 gibt es in den USA bei der UC Davis (und bisher auch
nur dort) den PRA-b Gentest für Bengalkatzen. Bitte beachten Sie das die bisher angebotenen Gentests von anderen Laboren wie der Rdy und CEP290 bei Bengalkatzen nicht funktionieren! Schauen Sie sich also genau die Testreporte an.
Links zu UC Davis bzgl. Bengal PRA: https://vgl.ucdavis.edu/services/cat/BengalPRA.php https://www.vgl.ucdavis.edu/services/cat/
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Eine Therapie ist nicht möglich.
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